Weinbauschule Krems erforscht Weingartenhütten

Landesrätin Teschl-Hofmeister: Juwelen historischer Architektur bewahren

Landesrätin Teschl-Hofmeister: Juwelen historischer Architektur bewahren

Landesrätin Teschl-Hofmeister: Juwelen historischer Architektur bewahren

Mag. Jürgen Mück

Veröffentlicht am 30.04.2024

Krems Weingartenhütte Foto von Jürgen Mück

St. Pölten / Spitz (2024): Die Bautechnik der Trockensteinmauern, wie man sie in der Wachau findet, steht seit drei Jahren auf der Liste des immateriellen UNESCO-Kulturerbes. Die Trockensteinmauern-Schule Österreich und Landimpulse, der Verein für Weiterbildung im ländlichen Raum, setzen sich seit über 20 Jahren mit reger Kurstätigkeit dafür ein, die aufgelassenen Terrassen wieder zu rekultivieren oder bestehende Bauwerke zu sanieren. Eine Besonderheit dieser Bautradition sind die Weingartenhütten mit Steindach, die nahezu in Vergessenheit geraten sind.

Bildungs-Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister, die sich in den Weingärten bei Spitz in der Wachau über die geschichtsträchtigen Steinbauten informierte, betont:

„Die steinernen Weingartenhütten waren früher ein wesentlicher Teil des Weinbaues in der Wachau und prägten das Landschaftsbild. Denn sie waren Arbeitsstätte und Wohnraum zugleich. Vielfach wurden die Steinhütten im Lauf der Zeit aufgelassen und verfielen. Daher ist die Forschungstätigkeit rund um die steinernen Bauwerke der Weinbauschule Krems von großem historischen Wert. Zudem werden die Juwelen einer historischen Architektur bewahrt und restauriert.“

Rainer Vogler ist der Trockensteinmauer-Experte von Landimpulse. Er erklärt:

„Die Weingartenhütten in der Wachau sind bisher kaum beachtet worden. Das Besondere dieser sogenannten Kragkuppelbauten ist der Baustil. Dabei werden Steine einer Mauer ringförmig immer enger gelegt, sodass sie mit der Zeit aneinanderstoßen und eine Kuppel ergeben. Viele der Bauwerke dürften vor etwa 150 Jahren errichtet worden sein, als in ganz Europa eine Renaissance dieser einfachen Kragkuppelhäuser einsetzte. Die Geschichte so mancher Hütten in der Wachau dürfte allerdings bis ins 16. Jahrhundert oder länger zurückreichen“.

Bei einem Workshop vor fünf Jahren an der Weinbauschule Krems wurde Renate Löbbecke, die Erforscherin der europäischen Kragkuppelbauten, auf die Hütten in der Wachau aufmerksam. Dies war der Anstoß sich intensiv mit diesem historischen Baustil zu beschäftigen und den in Vergessenheit geratenen Bauwerken wieder mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Erst kürzlich erschien ihr Buch „Kragkuppeln in Wachauer Weinbergen“ (Verlag Walther König, 120 Seiten; Info & Bestellung: office@landimpulse.at)

Lerne in unserem 3-tägigen Praxiskurs, wie du selbst stabile Trockenmauern baust.

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