ITLA-Treffen Mitteleuropa im Breisgau

Rainer Vogler vertritt Österreich bei der internationalen Terrassen-Landschafts-Allianz

Rainer Vogler vertritt Österreich bei der internationalen Terrassen-Landschafts-Allianz

Rainer Vogler vertritt Österreich bei der internationalen Terrassen-Landschafts-Allianz

Rainer Vogler

Veröffentlicht am 07.11.2024

Weinberge im Breisgau, Foto von Rainer Vogler

Eine Diskussionsrunde mit lokalen Winzern zeigte, dass die Terrassenbewirtschaftung in Deutschland stärker zurückgeht als in Österreich, während sich alle Beteiligten über die Vorteile der Terrassierung einig waren: Erosion, Wasserhaushalt, Produktqualität, Biodiversität. Alternative Nutzungskonzepte für aufgelassene Terrassen bestehen, ähnlich wie in Österreich abgesehen von kleinen Initiativen einzelner Betriebe und anders als in Japan, nicht. Interessant war, den Begriff „foodscapes“ anstatt „landscapes“ kennen zu lernen!

Eine Exkursion zum Burgberg in Stauffen zeigte, dass hier noch keinerlei Initiativen zum Trockensteinmauern ergriffen worden sind. Eine Wanderung mit Terrassierungsexperten Franz Benz, einem Vertreter der Naturschutzabteilung und eines regionalen Terrassenwinzers durch die Lössterrassen in Oberbergen am Kaiserstuhl war äußerst lehrreich und zeigte deutlichen Handlungsbedarf, da die Bewirtschaftung auch guter Reblagen rasant zurückgeht. Walter Öffing von der Mosel zeigte ein gutes Beispiel, um Leute zur Mitarbeit an Terrassen und damit zu deren Erhalt beizutragen: das Gemeinschaftsprojekt „Steillagenkollektiv“, wo Privatpersonen „Winzer für ein Jahr“ werden.

Terrassenpädagogik

Das Hauptthema der Gespräche und Ausarbeitung war die Terrassenpädagogik. Als best- practice-Beispiel zeigte ITLA-Gründer Timmi Tillman, wie die Streuobstschule Böblingen aufgebaut ist. In mehreren mehrtägigen Modulen nehmen Schulklassen der 3. Schulstufe im Frühjahr und dieselbe Klasse als 4. Schulstufe im Herbst an insgesamt 92 Stunden Erlebnis– und Outdoorpädagogik teil. Betont wurde von mehreren Teilnehmern, dass das Alter 9 - 10 Jahre gut geeignet ist und dass es wichtig ist, alle Sinne anzusprechen. Spaß, Spielen, Miteinander, Erschaffen, Wahrnehmen, Vorausdenken sind weitere wichtige Schlagworte für die Arbeit mit Kindern. Die Schulklassen werden in Untergruppen zu 5 - 6 Kindern geteilt und rotieren in Stationen. Für das engere Thema Trockensteinmauern für Kinder gewann ich folgende Erkenntnisse:

  • Anders als Streuobst benötigen wir mehr Infrastruktur und sind daher eher standortgebunden.

  • Sinnvoll wäre, TSM in ein größeres Bildungskonzept zu integrieren, so eine Art „Terrassen-Trockenrasen-Streuobst-Hecken“-Schule.

  • Ein holistischer pädagogischer Ansatz ist hier leicht möglich und viele naturpädagogische Inhalte vielfältig integrieren.

  • Meine erste Idee für einen roten Faden: „Wie kommt dasWasser in den Apfel“.

  • Ich freue mich darauf, dieGrundidee mit meinen TSM- Kollegen, Biologen und Kinder- pädagogen zu diskutieren...

Großterrassen mit mehreren Dutzend Metern Höhe werden heute nicht mehr angelegt. Dennoch bleibt die Pflege der Böschungen viel Arbeit und ist eine Herausforderung - im Bild ein schmaler Weingartentraktor, der mit dem Anbaugerät bis zu 6 m hoch mulchen oder mähen kann. Auch der Naturschutz ist gefordert - immer mehr Terrassen werden aufgelassen.

Lerne in unserem 3-tägigen Praxiskurs, wie du selbst stabile Trockenmauern baust.

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