Steingespräche 2024 und Einweihung des Steinturms
Mag. Jürgen Mück
Veröffentlicht am 03.12.2023
Mit einem Festakt fand am 1. Dezember im Permakulturgarten der Weinbauschule Krems die Einweihung und Segnung des Steinturms durch Pfarrer Franz Richter statt. Das imposante Monument befindet sich hinter dem jüdischen Friedhof beim Verkehrsknoten Krems Nord. Anschließend gab es bei den „Steingesprächen“ interessante Vorträge zum immateriellen Kulturerbe, zum in Österreich seit mehr als 3000 Jahre ausgeübten Handwerk des Schindel-Kliebens und über die 5.400 Jahre alten Hügelgräber mit Steingängen und –kammern in Irland. Abschließend ließ die Trockensteinmauern-Schule die vielfältigen Aktivitäten des letzten Jahres mit einer ansprechenden Präsentation Revue passieren.
„Der vier Meter hohe Steinturm wurde von Trainerinnen und Trainern der Trockensteinmauern-Schule in Zusammenarbeit mit der Gartenbauschule Langenlois, der Weinbauschule Krems und der NÖ Bauakademie errichtet“, betont Rainer Vogler, Leiter der Trockensteinmauern-Schule.
„Vom Turm aus überblickt man nicht nur den geschichtsträchtigen jüdischen Friedhof, auch das Bauwerk selbst ist am Verkehrsknoten Krems Nord ein gut sichtbares Kulturdenkmal für die alte Handwerkskunst“, so Vogler, der sich bei allen beteiligten Personen und Organisationen für die engagierte Mitarbeit bedankte. Für die Errichtung des Monuments wurden von Freiwilligen rund 800 Arbeitsstunden geleistet und rund 112 Tonnen Stein verbaut.
An dem Turm befindet sich der „Rock of Respect“, ein mit religiösen Symbolen verzierter Pressstein, der für Respekt für Natur, traditionelles Handwerk und Menschen und deren Kulturen steht. Mit der Fahne darauf erreicht das Bauwerk eine Gesamthöhe von fast 7 ½ Meter.
Am Gelände des Friedhofs wurden von der Weinbauschule Krems ein Permakultur-Garten, Sträucher und Obstbäume angelegt. Die Pflege und Ernte wird im praktischen Unterricht unter Einbeziehung der Schülerinnen und Schüler durchgeführt.
Der jüdische Friedhof ist der letzte Ort in Krems, an dem die Geschichte der Juden in Krems noch gezeigt und erlebt werden kann. Der Gottesacker wurde Ende des 19. Jahrhunderts errichtet. Dieser Ort des Erinnerns umfasst 177 Gräber, die letzte Beerdigung fand 1971 statt.
LR Teschl-Hofmeister: Wein- & Obstbauschule erfüllt historische Handwerkskunst mit Leben
„Trockensteinmauern fügen sich dank der Verwendung von Steinen aus der Region sanft ins Landschaftsbild ein und bieten einen wertvollen Lebensraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten. Zudem fördern sie durch ihre temperaturregulierende Wirkung den Reifungsprozess der Weintrauben, was sich positiv auf die Weinqualität auswirkt“, betont Bildungs-Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister. „Ich danke der Weinbauschule Krems und der Trockensteinmauern-Schule, dass sie seit über 20 Jahren die historische Handwerkskunst für den Terrassenweinbau mit Leben erfüllen“, so Teschl-Hofmeister.
Bislang konnten über 3064 Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei 251 Lehrgängen und Kursen für Trockensteinmauern geschult werden, die künftig das kulturelle Erbe bewahren.
Infos zu den Kursen direkt bei rainer.vogler@wbs-krems.at