Trockenmauern als Lebensraum für Reptilien

Ein unterschätztes Juwel der Natur

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Profilbild Christoph Neumann

Christoph Neumann

Veröffentlicht am 01.01.1900

Reptilien in Trockenmauer Foto von Andreas Meyer

2023 untersuchte Andreas Meyer in seinem Artikel, wie sich Trockenmauern auf die heimischen Reptilienpopulationen auswirken, und welche Maßnahmen zur Sanierung und Erhaltung dieser Mauern am effektivsten sind, um ihre ökologische Funktion zu bewahren.

Vorgehen

Meyers beleuchtet die Bedeutung von Trockenmauern für Reptilien und gibt praktische Empfehlungen zur Sanierung und Erhaltung dieser Strukturen. Dabei wurden folgende Aspekte untersucht:

  1. Erhebung der Bedeutung von Trockenmauern: Untersuchung verschiedener Trockenmauern in unterschiedlichen Zerfallsphasen und deren Nutzung durch Reptilien.

  2. Bewertung der Vegetation: Analyse der Vegetation, die Trockenmauern umgibt, und deren Einfluss auf die Attraktivität der Mauern für Reptilien.

  3. Sanierungsansätze: Erarbeitung und Bewertung von Sanierungsmethoden, die die ökologische Funktion der Mauern erhalten und fördern.

Ergebnisse

Die Untersuchung ergab, dass Trockenmauern essenziell für das Überleben und die Fortpflanzung vieler Reptilienarten sind. Die Ergebnisse waren:

  1. Ökologische Bedeutung von Trockenmauern:


    • Lebensraum und Schutz: Trockenmauern bieten Reptilien Schutz vor Fressfeinden und extremen Witterungsbedingungen. Sie werden als Sonnenplätze, Jagdgründe und Winterquartiere genutzt.

    • Vegetation: Eine begleitende Vegetation aus Kräutern, Gräsern und dornigen Gebüschen erhöht die Attraktivität der Mauern für Reptilien erheblich. Diese Pflanzen bieten zusätzlichen Schutz und schaffen ein abwechslungsreiches Mikroklima.

    • Alter und Zustand: Ältere Mauern, die teilweise zerfallen sind, bieten durch das Durcheinander von Steinen und Vegetation besonders wertvolle Strukturen für Reptilien. Diese Mauern weisen häufig ein breites Band aus lockerem Material auf, das sich der landwirtschaftlichen Nutzung entzieht.


  2. Empfehlungen zur Sanierung:


    • Schonende Sanierung: Eine etappierte und punktuelle Sanierung über mehrere Jahre ist empfehlenswert, um die Beeinträchtigung der Reptilienlebensräume zu minimieren. Dabei sollten alte Steine in der Nähe der Mauern belassen und ein Bewuchs zugelassen werden.

    • Erhalt der Vegetation: Ein Vegetationssaum von mindestens einem halben Meter vor und auf der Mauer sollte bestehen bleiben. Der Bewuchs der Trockenmauern sollte zugelassen werden, solange er das Mauerwerk nicht negativ beeinträchtigt.

    • Bewusstsein für ökologische Bedeutung: Bei der Sanierung von Trockenmauern sollte die ökologische Funktion berücksichtigt werden. Eine vollständige und schnelle Sanierung kann die Lebensräume stark beeinträchtigen und sollte daher vermieden werden.


  3. Langfristige Pflege:


    • Regelmäßiger Unterhalt: Eine regelmäßige Pflege der Trockenmauern verhindert, dass sie durch Wurzeln stark durchwachsen oder einsturzgefährdet werden. Teilweise eingestürzte Mauern sollten belassen werden, solange sie ein vielfältiges Mikrohabitat bieten.

    • Förderung der Artenvielfalt: Durch den Erhalt von Trockenmauern und ihrer Umgebung können wertvolle Lebensräume für Reptilien und viele andere Tier- und Pflanzenarten gesichert werden.

Diese Ergebnisse unterstreichen die Bedeutung von Trockenmauern als Lebensraum für Reptilien und bieten praxisorientierte Empfehlungen für ihre nachhaltige Sanierung und Pflege. Die Berücksichtigung ökologischer Gesichtspunkte bei Sanierungsarbeiten ist essenziell, um die biologische Vielfalt und den ökologischen Wert dieser traditionellen Strukturen zu bewahren.

Den ganzen Bericht vollständigen Bericht kannst du hier nachlesen.

Lerne in unserem 3-tägigen Praxiskurs, wie du selbst stabile Trockenmauern baust.

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