In der Antike entstanden beeindruckende Bauwerke nach aus Trockenmauern, die bis heute überdauern.
Bautechnik in der Antike
In der Antike (500 v. Chr. - 500 n. Chr.) nutzten die Menschen die Technik des Trockenmauerns, um stabile Bauwerke zu schaffen. Diese Konstruktionen bieten aus heutiger Sicht einen faszinierenden Einblick in die technischen und kulturellen Errungenschaften vergangener Zivilisationen. Beispiele für Trockenmauern finden sich im antiken Griechenland, in Rom, aber auch in Schottland.
Griechische Baukunst
In den Städten Mykene und Tiryns schichteten die alten Griechen Steine ohne Mörtel auf. Viele dieser Strukturen haben bis heute überdauert und verfügen über eine charakteristische Ästhetik. Die alten Griechen errichteten diese Bauwerke aus großen, unregelmäßigen Steinen gebaut und zeigten ein hohes Maß an Ingenieurskunst. Die Techniken umfassten Sockel, Gewölbedecken und gut unterstützte Stürze (Tür- oder Fensteröffnungen).
Trockenmauern auf Andros
Spuren der antiken Baukunst finden sich auf der griechischen Insel Andros. Für die Inselbewohner sind die Mauern noch heute ein Symbol für die tiefe Verbundenheit mit ihrem Land. Heute verwendet man Trockenmauern für die Abgrenzung von Land und als Schutz vor Erosion. Die Nutzung lokaler Materialien und traditioneller Techniken minimiert den ökologischen Fußabdruck und trägt zur Nachhaltigkeit bei.
Trockenmauer-Türme in Schottland
Zwischen 200 v. Chr. und 200 n. Chr. entstanden in Schottland die Brochs. Ein Broch ist ein runder, fensterloser Turm mit doppelwandigen Mauern, der nach Trockenbauweise errichtet wurde. Die Brochs dienten den keltischen Anführern als Wohn- und Verteidigungsanlagen. Einige Brochs verfügten über eigene Wasserversorgungssysteme und waren von zusätzlichen Siedlungsbauten umgeben. Bekannte Türme sind der Broch von Mousa und der Broch von Gurness.
Abkehr unter den Römern
Die Römer entwickelten die Technik des „opus quadratum“, bei der Steine gleicher Höhe in parallelen Schichten ohne Mörtel gesetzt wurden. Diese Bauweise verlieh den Mauern eine hohe Stabilität.
Im Laufe der Zeit wandten sich die Römer jedoch von der Trockenbauweise ab und nutzen vermehrt Mörtel, da sie dadurch schneller bauen konnten.
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Quellen
Brochs (2015): About Scottish Brochs
Designing Buildings (2023): Roman wall construction
Donnelly, Paul (2012): Traditional schist field walls of Andros, Zagoria Archaelogical Project
Dry Stone Walling Association (o. D.): A Brief History
Keates, Roland: If Walls Could Talk, Folklife
Labate, Victor (2016): Roman Walls, World History Enyclopedia
One Foot Forward Team (2019): Dry Stone walls Andros Cyclades Greek Islands
Ritchie, Anna: Prehistoric Orkney. Batsford, London 1995