Pflege von Trockenmauern

Die regelmäßige Pflege von Trockenmauern ist für ihre Langlebigkeit unabdingbar.

Warum eine Trockenmauer pflegen?

Da im Laufe der Zeit Schäden an einer Trockenmauer entstehen können, solltest du die Mauer regelmäßig pflegen. Es gibt verschiedene Ursachen, die zu Schäden führen können:

  • Materialermüdung: Im Laufe der Zeit verwittern Steine oder können aufgrund des auf dem Stein lastenden Drucks oder aufgrund von Frost brechen.

  • Baufehler: Auch Baufehler können dazu führen, dass eine Trockenmauer an Stabilität verliert oder Steine aus der Mauer fallen.

  • Pflanzenwachstum: Bäume und Sträucher, die zu nah an oder gar auf der Mauer stehen, drücken mit ihren Wurzeln die Steiner einer Trockenmauer nach außen.

  • Mechanische Belastung: Fahrzeuge, die auf oder neben der Mauer fahren, sind eine mechanische Belastung, durch die sich Mauern wölben und Schäden entstehen können.

  • Geländebewegungen: Erdbewegungen (z. B. durch Erdbeben, Erddruck oder Frost) können zu Verformungen oder Beschädigungen der Mauer führen.

Wie oft solltest du deine Trockenmauer pflegen?

Um einen guten Zustand deiner Trockenmauer sicherzustellen, solltest du sie mindestens 2x pro Jahr pflegen. Dabei solltest du sie mehrmals im Jahr auf Schäden untersuchen.

Was ist bei der Pflege zu tun?

  1. Schneide Pflanzen zu, die deine Mauer zu stark bewachsen.

  2. Entferne Schadpflanzen wie Bäume oder Sträucher (besonders Robinie und Götterbaum). Reiße die Pflanzen samt Wurzeln raus.

  3. Entferne Pflanzen wie Efeu, die Gemeine Waldrebe oder Schlingpflanzen. Mit der Zeit überwuchern sie die Mauer, verhindern die Sicht und machen die Kontrolle unmöglich. Kleinpflanzen mit verholztem Stängel kannst du hingegen stehen lassen.

  4. Achte darauf, dass Bäume und Sträucher mindestens drei Meter entfernt von der Trockenmauer wachsen.

  5. Überprüfe die Mauer auf lose, wackelnde oder verrutschte Steine.

  6. Richte oder ersetze locker sitzende oder zu kleine Decksteine.

  7. Kontrolliere, ob die Mauer an einer Stelle „bauchig“ (nach vorn gewölbt) ist und repariere den Schaden.

  8. Befülle Lücken in der Trockenmauer (nur nötig, wenn Bauregeln verletzt wurden). Durch solche Schwachstellen verschlammt das Mauerinnere mit Feinmaterial, was die Mauer destabilisiert.

  9. Entferne und ersetze erodierte Steine.

Copyright Fotos: Christoph Neumann

Quellen

  • Prost, Jean-Luc/Rainer Vogler (2017): Handbuch Trockensteinmauern, 3. Aufl., Österreich.

  • Stiftung Naturschutzfonds Baden-Württemberg (o. D.): Handlungsleitfaden für die Sanierung von Trockenmauern.


Lerne in unserem 3-tägigen Praxiskurs, wie du selbst stabile Trockenmauern baust.

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